Geschichte des Nickenicher Karnevals
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Die Anfänge des Nickenicher Karnevals lassen sich bis vor den 1. Weltkrieg zurückverfolgen, allerdings war er noch nicht organisiert. Die Narren feierten wohl einfach in den Gaststätten, hatten sie doch durch harte Arbeit und die damaligen armen Zeiten wenig Vergnügen und kein Geld, um z.B. einen Zug oder eine Sitzung zu veranstalten. Zudem war Nickenich um die Jahrhundertwende noch nicht so an die Nachbarorte angeschlossen wie heute, man musste per Rad oder Bahn reisen, wobei man bei letzterer noch eine halbe bis Stunde zu Fuß zum Krufter Bahnhof gehen musste. Aufgrund der strengen, preußischen Gesetze im damaligen Kaiserreich werden die Feierlichkeiten auch nicht allzu sehr ausgeartet sein. Im Jahre 1904 gründeten sich der Turn-Spielverein und der Männerchor Alpenrose in Nickenich (heute Männerchor/Chorgemeinschaft), welche später noch eine wichtige Rolle im örtlichen Karneval spielen sollten. Der 1. Vorsitzende der Alpenrose Quirin Saftig hatte maßgeblich zur Gründung beigetragen und errichtete 1909 die Gaststätte „Zum Burgtor“ (heute eine Praxis für Physiotherapie), in welchem damals bereits Karneval gefeiert wurde. Neben dieser Gaststätte befand sich schon einige Zeit die Wirtschaft „Zur Krone“, aus der später die Gaststätte „Treppmann“ (heute privat) entstand, wo man ebenso Karneval feierte, genau wie in den Gaststätten „Goldener Stern“, „Masberg“ (heute privat), „Zur Post“ (heute „Hotel Burgklause“ und ehemalige Kreissparkasse) und „Leyenscher Hof“ (heute VR Bank). Im Lokal „Masberg“ befand sich zudem bis min. 1919 der als „Kinderverwahrschule“ bezeichnete Kindergarten. Eines der ältesten Bilder aus dem Nickenicher Karneval aus dem Jahre 1914 zeigt rund 20 kostümierte Damen und Herren in einer heute nicht mehr existierenden Schmiede. Ob es sich um eine Karnevalssitzung, einen Ball oder einfach nur um ein lockeres Beisammensein handelte, ist leider nicht bekannt. Allerdings ist es der zurzeit älteste Nachweis für den Karneval in Nickenich. Der 1. Weltkrieg beendete den Karneval wie auch das Vereinsleben zunächst.
Nach dem schrecklichen 1. Weltkrieg, in welchem 62 Mitbürger (davon 8 Sänger der Alpenrose) fielen, spaltete sich der Männerchor Rheingold 1921 vom Männerchor Alpenrose ab. Es gab zwischen den beiden Chören wohl Meinungsverschiedenheiten, aber laut der Festschrift zum 100 jährigen Jubiläum des heutigen Männerchores keine persönliche Feindschaft, so wird von einem Konzert des Chores Rheingold am 19.11.1933 im Saal „Masberg“ berichtet, der eigentlich Stammlokal der Alpenrose war. Ebenso trennte sich der Sport-Club (Fußball) 1925 vom Turn-Spielverein. Wann und warum die Organisation des Nickenicher Karnevals begann, kann nicht mehr genau gesagt werden, da die meisten Unterlagen der Nickenicher Vereine aus der Vorkriegszeit verschollen sind. In einem Buch über das 25jährige Jubiläum der Alpenrose vom Sommer 1929 ist in der Geschichte des Chores von Karneval noch nicht die Rede. Allerdings zeigt ein Foto von 1929 einige kostümierte Herren des Zithervereins Arion, die sich vielleicht auf einen Karnevalsauftritt vorbereiteten. Ob sie tatsächlich auf einer Sitzung oder einem Ball auftraten, ist aber unklar, auch der Veranstalter ist nicht bekannt.
Eine weitere Chronik berichtet von einer Fastnachtsveranstaltung der Alpenrose im Saal „Masberg“ (in dem 200 Leute Platz nehmen konnten) vom Februar/März 1930. Dieser war am 17.2. ein Familienabend der Alpenrose vorausgegangen. Hierzu sollte man wissen, dass die Session bis zum 4. bzw. 5. März dauerte, also sehr lang war. Vermutlich fand diese Veranstaltung am letzten Karnevalswochenende also zwischen Schwerdonnerstag und Aschermittwoch statt. Aufgrund der damaligen armen Verhältnisse und der Weltwirtschaftskrise wird alles selbstgemacht und sehr einfach gewesen sein. Diese Veranstaltung ist momentan die älteste gesicherte, organisierte Nickenicher Karnevalsveranstaltung. Am Karnevalssonntag (15.2.) 1931 und wie auch im Jahre 1932 führte die Alpenrose ebenso eine Fastnachtsveranstaltung im „Masberg“ durch. 1933 werden für den Karnevalssonntag Maskenbälle in 2 Lokalen erwähnt, ein Familienabend des Cäcilienvereins und Kirchenchores (1828 gegründet) im Lokal „Zur Post“ mit lustigen Gesangsvorträgen, kleinen Lustspielen und einem Reigen acht tanzender Mädchen, sowie für den Veilchendienstag der Maskenball des Sportclubs (heute Sportvereinigung). Der Familienabend des Kirchenchores scheint zum 1. Mal veranstaltet worden zu sein, während es die anderen 3 Veranstaltungen wohl in den Jahren zuvor auch schon gab, einer der Maskenbälle wurde wohl von der Alpenrose veranstaltet. 1934 regierte mit Franz Boos der erste Prinz in Nickenich. Er wurde samt Gefolge vom Chor Rheingold gestellt. Prinzessinnen oder Hofdamen gab es noch nicht, wohl aber Propagandaminister, Finanzminister und Hofnarren, da die Mitglieder des Männerchors ja alle männlich waren. Der Chor
veranstaltete mindestens seit diesem Jahr auch eine Damensitzung mit Damenwahl und Büttenreden im Saal „Zur Post“, ihrem Vereinslokal. 1935 führte die Alpenrose 3 Wochen vor dem Karnevalswochenende wieder eine Veranstaltung durch, welche nun erstmals als Bunter Abend bezeichnet wurde, wo es Gesangsvorträge, Büttenreden und Tanz gab. Eine Woche danach folgte die Damensitzung des Rheingoldes. Am Schwerdonnerstag wurde zum 1. Mal in Nickenich Altweiberfastnacht gehalten. Ob es sich dabei um eine Sitzung oder einen Ball handelte oder die Damen einfach nur locker durch den Ort zogen, ist unklar. Zwei Tage später wurde von der sogenannten lustigen „Nussecken-Clique“ um den Bäcker Alfons Schäfer der Geisterzug erfunden, um das Dorf am Karnevalssamstag in Angst und Schrecken zu versetzen. Seine Bäckerei befand sich in dem Haus, wo bis vor wenigen Jahren die Bäckerei Degen zu finden war und sich aktuell die Oberdorffiliale der Bäckerei Schnorpfeil befindet. Alle „Ur-Geister“ stammten aus dem Oberdorf, der heutigen St. Josef-Nachbarschaft. Dies waren neben Alfons Schäfer: Anton Lohner, Hannes Krings, Rosa Krings, Kätha Müller, Cilli Wilkes, Hermann Auer (Hintergasse),
Rudolf Saftig und Clemens Luxem. Nachdem der blinde Nachtwächter Peter-Josef Fuchs um 22.00 Uhr die Straßenlaternen ausgeknipst hatte, konnte der Spuk beginnen. Der Zug kann somit als ältester in Nickenich angesehen werden und wurde von vielen Nachbarorten oft kopiert aber nie erreicht und findet noch heute alle 2 Jahre Samstag nachts vor dem Großen Zug statt. Nur einen Tag nach dem 1. Geisterzug ging der 1. Große Karnevalssonntagszug durch Nickenich, er bestand aber nur aus dem Prinzenwagen (einer einfachen Pferdekutsche). Der Prinz bewarf die begeisterten Jecken mit Bonbons, auf den Straßen und Plätzen wandte er sich in humorvollen Ansprachen an die Bevölkerung. Neben den Pferden gingen zwei Bauern der Prinzengarde in Uniform (Blaue Bauernkittel, Rotes Halstuch, Schwarze Mütze) mit Holzgewehren. Diese Bauerngarde/Prinzengarde bestand noch bis in die 60er Jahre und setzte sich zumindest vor dem Krieg nur aus Chormitgliedern zusammen. In den Jahren 1935 bis 1937 feierten der Kirchenchor am Rosenmontag und der
Sportclub am Veilchendienstag im Lokal „Masberg“. 1937 führte zunächst die Alpenrose ihren Bunten Abend am 16.1. im Saal „Treppmann“ durch, einen Tag später proklamierte der Chor Rheingold seinen Prinzen und feierte am 31.1. seine Damensitzung (beide in der „Post“). 1938 veranstaltete der Chor Rheingold am 13.2. seine Damensitzung inklusive Prinzenproklamation. Des Weiteren fanden am Schwerdonnerstag der Möhnenball und am Sonntag ein Maskenball des Chors Rheingold statt, am Rosenmontag feierte die Alpenrose und am Veilchendienstag führte der Sportclub einen Maskenball durch. 1939 stellte der Männerchor Rheingold mit Peter und Maria Schäfer erstmals ein Prinzenpaar und somit die 1. Nickenicher Prinzessin. Am 29.1. des Jahres führte die Alpenrose wieder einen Bunten Abend durch. Rosenmontag und Veilchendienstag 1939 feierten wieder der Kirchenchor und der Sportclub im „Masberg“. Für alle Festivitäten nutzte man neben den oben aufgeführten Sälen, die Gaststätten „Zum Burgtor“, „Leyenscher Hof“ und „Goldener Stern“. In einigen der Säle wurden auch das ganze Jahr über viele lustige Opern, Operetten und Theaterstücke der Chöre aufgeführt.
Außerdem zogen verkleidete Kinder von Tür zu Tür und bekamen Süßigkeiten geschenkt. Da der Großteil der Bevölkerung Landwirte war, die hart ihr Geld verdienen mussten, waren die Kostüme wie auch alles andere sehr einfach, das meiste wurde selbst hergestellt. Der Beginn des 2. Weltkriegs setzte dem Karneval wie auch dem Vereinsleben abermals ein trauriges Ende. Am 18.9. fand mit dem Sängerfest der Alpenrose die letzte große Veranstaltung im „Masberg“ für die nächsten Jahre statt. Es war auch das letzte Sängerfest für die Alpenrose vor deren Wiedervereinigung mit dem Rheingold 1946.
Im furchtbarsten aller Kriege fielen 133 Nickenicher Männer und 2 Frauen, darunter der Prinz von 1934 Franz Boos, sowie die Begründer des Geisterzuges Rudolf Saftig und Clemens Luxem. Letzterer gehört zu den 54 weiteren Männern, welche seitdem vermisst sind. Aus den beiden Männerchören fielen 76 Sänger. Deportiert und in Konzentrationslagern ermordet wurden 11 jüdische Mitbürger und 1 Regimekritiker, 2 weitere Männer wurden im „Euthanasie“-Programm umgebracht.
Nach den Schrecken des Krieges und des 3. Reiches beschlossen die beiden Männerchöre 1946 sich zum Männergesangverein wiederzuvereinen, welcher dann 1947 mit Hanni Müller den 1. Prinzen und 1948 mit Johann Arnulf Mosen und Maria Görgen das 1. Nickenicher Prinzenpaar nach dem 2. Weltkrieg stellte. Ebenfalls veranstaltete der Verein ab diesem Jahr wieder seine Damensitzungen im Gasthof „Zur (Alten) Post“, sowie einen Maskenball im Saal „Masberg“. Des Weiteren ging ein Kinderzug aus Fußgruppen durch das Dorf. Ein Jahr später gründete sich der Möhnenverein mit Anna Windheuser als 1. Obermöhn. Die Möhnen veranstalteten nun jährlich einen Zug und einen Maskenball am Schwerdonnerstag, sowie einen Kostümball am 11.11. Bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 musste für alle diese Veranstaltungen stets die Erlaubnis bei der französischen Militärregierung und beim Kulturministerium in Koblenz eingeholt werden. Der Möhnenzug bestand hauptsächlich wieder aus Fußgruppen, die Obermöhn (samt Möhnenpräsidentin und Prinzenpaar) fuhr in einer Kutsche. 1949 vereinigten sich der Sportclub und der Turn-Spielverein wieder zur heutigen Sportvereinigung. Von 1952 bis 1959 wurde der Karneval von einem zehnköpfigen Komitee organisiert, das aus Vertretern der Möhnen, des wiedervereinigten Männergesangvereins (1946), sowie der Kolpingfamilie (gegründet 1932), des VdK (gegründet 1950) und der Schützenbruderschaft (gegründet 1742, ab 1867 Schützengilde) bestand. Die Herren (und auch 2 Damen) trugen statt Narrenkappen rote Zylinder. Sie einigten sich darauf, dass ihre Mitgliedsvereine abwechselnd das Prinzenpaar stellen sollten. Ab 1956 stellte aber der MGV bis zur NCV Gründung jedes Jahr die Regenten. Der Männergesangverein veranstaltete (2 Wochen) vor dem Karnevalswochenende wie gehabt seine Damensitzungen mit Damenwahl, der Schützenverein am Rosenmontag einen Karnevalsball und der Kolpingverein eine Sitzung (mit Rudi Schneider als Sitzungspräsidenten). Ebenso gab es weiterhin Preismaskenbälle. Für alle diese Veranstaltungen und die Möhnenbälle, die unter dem wachsamen Auge des Komitees stattfanden, nutzte man erneut die Säle „Treppmann“, „Masberg“ und „Alte Post“. Man feierte auch weiterhin in den übrigen Gaststätten. In einigen dieser Säle wurden auch das ganze Jahr über viele lustige Opern, Operetten und Theaterstücke des Männergesangvereins aufgeführt. Ebenso schlängelte sich neben dem Möhnenzug ein größerer Zug mit Fußgruppen und Prunkwagen (die größtenteils von Pferden gezogen wurden, teilweise auch von Traktoren) zu Ehren des Prinzenpaars durch Nickenich. Natürlich fuhr das Prinzenpaar auch in einem Prunkwagen, dem prächtigsten, dem Prinzenwagen, ganz am Ende des Zuges. Seit Ende der 50er fahren auch Autos (vor allem Cabriolets) im Zug mit. Dort marschierte auch wieder die Bauerngarde als Leibgarde des Prinzenpaares mit, sowie die uniformierten Stadtsoldaten, deren Uniformen sehr stark an die der Andernacher Stadtsoldaten erinnerten. In diesen beiden Garden konnte jeder mitmarschieren, sie waren an keinen Verein gebunden. Auch in den 40ern, 50ern und 60ern waren die finanziellen Mittel der Karnevalisten begrenzt, viele Kostüme wurden in Handarbeit genäht, am Ende blieb den Vereinen nach Abzug aller Kosten nur wenig Gewinn übrig.
Auf Initiative Josef Mosens gründeten 53 Herren im Lokal Anton Masberg 1959 den NCV. In den Tagen zuvor war der Gemeindediener Toni Breitbach wie damals üblich mit einer Glocke schwingend durch die Nickenicher Straßen gegangen und hatte die Einladung Mosens den Mitbürgern verkündet. Er hatte diese Aufgabe von seinem Vater Philipp übernommen. Zu den Gründern des NCVs zählten vor allem Mitglieder der Schützen und der Sportvereinigung. Daraufhin löste sich das Komitee auf und die daran beteiligten Vereine (mit Ausnahme der Möhnen) veranstalteten keine Sitzungen und Bälle mehr. Als 1. Prinzenpaar konnte der NCV Norbert Stein und Helga Mosen (Lohner) gewinnen. Auch gab es in den ersten Jahren jede Session ein Kinderprinzenpaar. In den folgenden Jahren stellten aber weiterhin auch andere Vereine wie der Kegelclub „Deut se öhm“, der Schützenverein oder der LST ein Prinzenpaar/Dreigestirn in Zusammenarbeit mit dem NCV, welcher die Kampagne organisierte. Karnevalssonntag fand jedes Jahr ein großer Zug zu Ehren des Prinzenpaares statt. Seit 1967 wird der Zug aus Kostengründen nur noch alle 2 Jahre durchgeführt, weshalb die Prinzenpaare seitdem auch ganze 2 Jahre regieren. Seit Anfang der 60er ziehen hauptsächlich Traktoren die Prunkwagen, wobei der Prinzenwagen immer der prächtigste ist und weiterhin als letzter im Zug fährt. Als Eskorte des Prinzenpaares wurde 1959 die neue Abteilung der Stadtsoldaten und Jungamazonen (heute Große Garde) gegründet. Neben dem Eskortieren führten sie den Gardetanz auf den Sitzungen durch. Dazu gehörte auch der Mariechentanz des Tanzpaares. Bis mindestens 1961 war auch noch die Bauerngarde aktiv. Während sich die Stadtsoldaten Ende der 60er leider auflösten, besteht die Große Garde inklusive Mini- und Nachwuchsgarde bis heute, das Tanzmariechen muss alleine tanzen. Somit führte der NCV als 1. eine weibliche Garde ein. 1960 gründete der NCV einen eigenen Fanfarenzug, welcher viele schöne Lieder auf den Veranstaltungen spielte, 1969
Verbandsmeister beim II. Verbandswettstreit des Tambour-Verbandes Rheinland wurde und sich aber 1976 vom Verein trennte. Er spielte dann noch manchmal beim NCV, löste sich dann ein paar Jahre später aber wieder auf. Die nun vom NCV veranstalteten Maskenbälle (Karnevalssonntag und Rosenmontag), Kappensitzungen und Kinderkostüm/maskenbälle (am Veilchendienstag) feierte man zunächst weiterhin in den Sälen Masberg, Treppmann und Alte Post. Ebenso veranstaltete man außerhalb der Session Wald- und Heimatfeste. Viele Prinzenpaare hatten ihr Prinzenpalais im Leyenscher Hof (heute VR Bank), er war genau wie die Gaststätte „Zum Burgtor“ das Vereinslokal des NCV. Ebenso feierte man weiterhin im Goldenen Stern. Nach deren Fertigstellung konnte man 1977 in die Pellenzhalle (Turnhalle der Grundschule) umziehen, wo die karnevalistischen Veranstaltungen von NCV und Möhnen noch heute stattfinden. Des Weiteren finden die Feierlichkeiten im Pfarrsaal, im
Spiegelsaal und im Goldenen Stern statt. Bis 2019 feierte man zudem im Vereinslokal Burgklause (ab 2013-2024 samt Burgtorsaal) (beide Nachfolger des Burgtores) bis diese verkauft bzw. verpachtet wurden. 1984 feierte man das 25jährige Vereinsjubiläum, bei welchem u.a. 4 Herren der Gründerjahre zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden und der Tambourcorps auftrat. Fortan unterstützte er die Sitzungen und Züge musikalisch bis zu seiner Auflösung 2011. Seit Mitte der 80er wird auch wieder ein Kinderkostümball veranstaltet, nun am Karnevalssamstag. 1989/90 amtierte das letztes Kinderprinzenpaar in Nickenich. Von 1997 bis 2009 trat Kai Kramosta als Büttenredner und Leiter einer Sketchgruppe auf den Sitzungen des NCV auf und ist seitdem hauptberuflich als Komiker tätig. Auch im Kölner Karneval trat er schon auf. 1999 gründete sich mit den Kameedemäsche Gugge ein Musikzug, wie es ihn in der traditionellen Schweizer Fastnacht gibt. Seit seiner Gründung trat er auf Sitzungen, Bällen und Zügen auf. Seit 2005 führt die Ortsgemeinde Nickenich einen Narrenempfang zunächst jedes dann alle 2 Jahre (anfangs im Gemeindebüro, jetzt im Spiegelsaal), sowie die VG Pellenz einen Narrenschoppen alle 3 Jahre durch. Der 1. Narrenschoppen fand
in der Pellenzhalle statt, danach führte man ihn abwechselnd in den übrigen Ortsgemeinden der Pellenz durch. Des Weiteren wurde Hans-Jürgen Bonn 2005 nach der Rekordmarke von 18 Jahren als NCV- Vorsitzender verabschiedet und zum Ehrenvorsitzenden ernannt. 2007/2008 stellte der Möhnenverein letztmals eine (weibliche) Obermöhn samt Beimöhnen und konnte 2008 sein 60jähriges und der NCV ein Jahr später sein 50jähriges Jubiläum feiern, bei welchem u.a. 20 weitere Herren des Gründungsjahres zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden, sowie die Gugge ihr 10jähriges. 2009/2010 wurden die Narren zum vorerst letzten Mal von einem Prinzenpaar und 2011 das letzte Mal von einer (erstmals männlichen) Obermöhn regiert (allerdings nur an Schwerdonnerstag, der Elferrat des NCV stellte sie). 2012 fand leider zum letzten Mal der Möhnenzug statt. 2017 wurde der nun insgesamt 5. Pellenzer Narrenschoppen wieder in Nickenich durchgeführt. In den letzten Jahren fanden vor dem Narrenschoppen und den Narrenempfängen der Ortsgemeinde karnevalistische Gottesdienste statt. Leider löste sich der Möhnenverein Ende 2016 auf. 2018 gründete sich aber der neue Möhnenverein „Nickenicher Möhnen Viva Alaaf“. Die Möhnen führen nun jedes Jahr einen Möhnenball bzw. Preismaskenball/Möhnenparty am Schwerdonnerstag, sowie eine Sessioneröffnungsveranstaltung am 11.11. durch. 2019 feierte der NCV sein 60jähriges und die Gugge ihr 20jähriges Jubiläum. 2021 und 2022 musste der Karneval aufgrund der Corona Pandemie und des Ukraine Krieges komplett ausfallen, zudem löste sich die Gugge 2022 leider auf. 2023 konnte dann nach der Corona-Zwangspause endlich wieder richtig Karneval gefeiert werden. Seit eben diesem Jahr zieht am Schwerdonnerstag Morgen ein Schul-und Veedel Zug durch Nickenich, bestehend aus den beiden Kindergärten und der Grundschule. 2025 feiert der NCV sein nunmehr 66jähriges Jubiläum, wobei er erstmals ein Dreigestirn stellt, was inklusive 2026 die Nickenicher Narren regieren wird. Somit hat der Nickenicher Karneval erstmals seit rund 15 Jahren wieder närrische Tollitäten.
Bis heute also prägt der NCV zusammen mit den Möhnen und der Katholischen Frauengemeinschaft kfd (die jährlich eine Karnevalssitzung oder ein karnevalistisches Frühstück veranstaltet, welche hauptsächlich aus Vorträgen und Musik bestehen) das karnevalistische Gesicht Nickenichs und pflegt auch mit vielen anderen Vereinen des Dorfes und der Region eine langjährige Freundschaft. Die Schützen, der Männerchor (1998 umbenannt, heute Teil der Chorgemeinschaft Nickenich), die Sportvereinigung und der LST unterstützen den Zug wie viele andere Vereine auch mit Wagen und Fußgruppen. Seit 1992 tanzt die Free-Style- Dance Showtanzgruppe der Sportvereinigung auf den Sitzungen von NCV und Möhnen. Zudem trat der Männerchor beim 25 und 50jährigen NCV Jubiläum auf. Der Kirchenchor hatte beim 25jährigen ebenfalls einen Auftritt. Der Kolpingverein und der VdK sind nicht mehr aktiv, letzterer scheint aufgelöst, da die Nickenicher Mitglieder vom Ortsverband Andernach betreut werden. Ebenso löste sich der Kegelclub „Deut se öhm“ in den 90er Jahren auf. Auch der Zitherverein Arion existiert schon lange nicht mehr.