Prinz Franz I. (Boos)+

1934

Männerchor Rheingold (heute Männerchor/Chorgemeinschaft) Nickenich

Franz regierte als einer der ersten Prinzen den Nickenicher Karneval. Eine Prinzessin war damals nicht üblich, Franz heiratete seine Frau Margarethe auch erst ein Jahr später. Als begeisterter Sänger trat er oft mit dem Männerchor Rheingold auf. 13 Jahre zuvor hatte sich dieser Chor vom ursprünglichen Männerchor Alpenrose abgespalten. Unter dem Chorleiter Johannes Starke waren Franz und seine Kameraden sehr erfolgreich bei vielen Wettbewerben, Konzerten und Sängerfesten. Auch wirkte er in vielen lustigen Opern, Operetten und Theaterstücke des Chores mit. Von Beruf war er wie seine Schwiegertochter Schneidermeister und hatte neben 3 anderen Schneidern im Dorf eine Schneiderstube. Diese befand sich in seinem Haus in der Hintergasse/ Ecke Kirchstraße. Auf der Brust seines Ornats prangte das Kölner Wappen, wohl ein Hinweis darauf, dass es aus dem Kölner Raum stammte und die Nickenicher noch kein Ornat mit dem eigenen Wappen anfertigen ließen. Leider fiel Franz 1944 im 2. Weltkrieg. Sein Sohn Theo war zusammen mit Schwiegertochter Otti das Prinzenpaar 1958. Sein jüngerer Sohn Rolf marschierte in den 50ern mit der Bauerngarde als Leibgarde der Prinzenpaare im Zug mit und trat mit seinen Freunden als Mainzer Hofsänger auf den Damensitzungen des MGV auf.

Vor 1939 war es üblich, dass der Prinz ohne Prinzessin regierte. Im Hofstaat waren immer nur der Propagandaminister, der Finanzminister und der Hofnarr (hier ausnahmsweise eine Frau). Es mag daran gelegen haben, dass der Männerchor Rheingold die Prinzen samt Hofstaat vor 1939 stellte und im Männerchor natürlich nur Männer waren (den Frauenchor gibt es erst seit 2003). 1939 gab es dann mit Maria Schäfer die 1. Prinzessin.

Neben dem Prinzenstellen, veranstaltete der Chor Rheingold Damensitzungen mit Vorträgen (in der Alten Post), während der Chor Alpenrose Bunte Abende (im Saal Masberg) durchführte, wo es ebenso Gesangvorträge, Büttenreden und Tanz gab. Franz und sein Hofstaat traten ausschließlich auf der Damensitzung auf, einen Zug gab es in diesem Jahr noch nicht. Die Minister trugen ähnlich dem Prinzen Fasanenfedern an ihren Narrenkappen (aber kein Kaninchenfell), der Propagandaminister zwei und der Finanzminister eine Feder, sowie einen Smoking. Hofnarr Maria trug ein Hofnarrenkostüm mit Heroldkappe. Auf ihrem Kostüm war ein Doppeladler zu sehen (siehe Bildergalerie), ein beliebtes deutsches wie auch europäisches Wappentier aus der Antike und besonders dem Mittelalter, also ein passendes historisches Kostüm. Zu diesem Foto muss man noch sagen, dass Josef Mosen nicht zum Hofstaat gehörte, sondern im Elferrat der Damensitzung des Chores saß, da er keine Feder an seiner Narrenkappe trug.

 

Hofstaat:

Propagandaminister Johannes (Elzer)+

Finanzminister Oswald (Schwarz, Prinz 193?)+

Hofnarr Maria (Görgen, Prinzessin 1947)+